Bis zum 5. September 2021 im Rahmen des ART OFF Hamburg Rundgangs und des Hamburger Kultursommers:                        

 

RÄUME UND MENSCHEN

Künstlerische Expeditionen im urbanen Raum

 

Öffnungszeiten: 16-20 Uhr

Heizzentrale DHL Paketpost, Zugang über die Isebekstraße, 22769 Hamburg

GPS:  53.566908, 9.938782                          

Ausstellungsansichten                

Alle Fotos: Document it / Giesemann              

Claudia Reiche: Verkehrungen, Vorkehrungen: Räume und Menschen
Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Räume und Menschen. Künstlerische Expeditionen im urbanen Raum“ am 20.8.2021
Einführung_ Reiche_Verkehrungen.docx
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Eröffnung: Freitag, 20. August 2021, 19 Uhr- 22 Uhr

Einführung: Dr. Claudia Reiche

20 Uhr Performance: ROLLATOR

Heizzentrale DHL Paketpost, Zugang über die Isebekstraße, 22769 Hamburg

GPS:  53.566908, 9.938782

QR-Code:                              

 

Ausstellung vom 21. August bis 5. September 2021

Öffnungszeiten Do-So 16-20 Uhr

Es gelten die aktuellen Vorschriften zur Eindämmung des COVID19-Virus

 

Das Gelände des DHL Paket-Verteilzentrums am Diebsteich ist in den Fokus städtischer Arealentwicklungs- und Aufwertungsinteressen gerückt. In dem Ringen um dort künftig mögliche Nutzungen ist noch nicht entschieden, ob diese Räume für eine längerfristige kulturelle Nutzung erschlossen und erhalten werden können oder nicht.

Für die Dauer der Video-Ausstellung wird die Heizzentrale zu einem temporären öffentlichen Raum, der die Hamburger:innen einlädt, diesen bislang wenig bekannten Ort zu erkunden.

Passend zum Ausstellungsort werden Videos und Dokumentarfilme präsentiert, denen gemeinsam ist, dass sie einen genauen, forschenden Blick auf gebaute Stadtlandschaften und spezifische Architekturen werfen. Die Erforschung und Aneignung dieser konkreten Orte erfolgt mit dokumentarischen, experimentellen oder performativen Mitteln und legt die ihnen eingeschriebenen gesellschaftlichen Setzungen und Antagonismen frei. Nach und nach offenbaren sich die jeweiligen stadträumlichen Zusammenhänge, werden Verluste erfahrbar.

Josephin Böttger und Markus Fiedler & Maren Grimm beziehen sich in ihren Arbeiten auf ein bestimmtes Hamburger Quartier. Sie dokumentieren die dort äußerlich sichtbar ablaufenden Prozesse der Aneignung, Verwertung, Zerstörung und Neubebauung von städtischem Raum und legen zugleich die dahinter stehenden Dynamiken und ökonomischen Treiber bloß.

Moritz Herda setzt in seinem Musikvideo die Mechanik und den Rhythmus der ver-heißungsvoll wie bedrohlich erlebten nächtlichen Stadt Hamburg in Szene. Simone Kessler reinszeniert das lebendige Treiben in einer wohlmeinend und bunt gestalteten, aber dysfunktionalen und dem Untergang geweihten Fußgängerpassage in Berlin.

Antje Majewski & Juliane Solmsdorf lassen die physische Disposition agiler, aber verletzbarer Körper mit den harten, unbeweglichen oder tendeziell lebensfeindlichen Begrenzungen der Architekturen und Stadträume halb spielerisch, halb akrobatisch aufeinander treffen. Der Ausgang dieses Wettbewerbs bleibt ein Risiko und damit offen.

Gaëtane Douin & Marie-Alice Schultz befragen Anwohner:innen, die durch geplante Abrisse in Hamburg direkte Zeugen stadtentwicklungspolitischer Entscheidungen geworden sind, wie sie diese erlebt haben und deuten. Doro Carl lässt Bewohner:innen unterschiedlicher Neighborhoods in Chicago zu Wort kommen, die mit Benachteiligungen auf Grund ihrer Herkunft zu kämpfen haben. Hier und ebenso in der Arbeit von Karsten Wiesel, die sich auf Kopenhagen bezieht, wird die weltweite Dimension stadtentwicklungspolitischer Dynamiken deutlich - mit der immergleichen Rollenverteilung zwischen Entwicklern und Gewinnern auf der einen Seite und Jenen, die keinerlei Einfluss darauf nehmen können und mit den Resultaten leben müssen.

Interessanterweise lassen sich diese in realen Orten stattfindenden Auseinandersetzungen in der digitalen Parallelwelt virtueller Stadtlandschaften wiederfinden. Die Avatare des österreichischen Künstler:innen-Kollektivs total refusal (Leonhard Müllner und Robin Klengel) streifen undercover durch dystopische Spielkulissen und entschlüsseln das Abbild unserer urbanen Gegenwart und der darin eingeschriebenen Machtverhältnisse.

Kuratiert von Dieter Söngen

                 

 

Gefördert im Rahmen des Hamburger Kultursommers                                                  

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